Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat am 30.03.2022 die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas in Deutschland ausgerufen. Die Bundesnetzagentur veröffentlicht deshalb von Montag bis Freitag einen aktuellen Lagebericht. Der Lagebericht vom 20. Juni berücksichtigt erstmals die stark gedrosselte Einfuhr von Gas aus Russland nach Deutschland. Die Gasflüsse aus der Pipeline Nordstream 1 wurden auf etwa 40 % der Maximalleistung heruntergefahren.
Die Bundesnetzagentur fasst die Lage am 20. Juni wie folgt zusammen:
- Die Bundesnetzagentur beobachtet die Lage sehr
genau und steht in ständigem Kontakt zu den Unternehmen der Gaswirtschaft.
- Die Lage ist angespannt. Die Gasversorgung in
Deutschland ist im Moment aber stabil. Die Versorgungssicherheit in
Deutschland ist derzeit weiter gewährleistet.
- Die Gasflüsse aus der Nord Stream 1 wurden auf
etwa 40 % der Maximalleistung gedrosselt. Von dieser Reduktion ist seit
Mitte der Woche auch die Weitergabe von Gas in andere europäische Länder
wie zum Beispiel Frankreich, Österreich und Tschechien betroffen.
- Die von den ausbleibenden Lieferungen betroffenen
Unternehmen können diese Mengen zurzeit anderweitig am Markt beschaffen.
- Die Großhandelspreise sind in Folge der
Lieferreduzierung spürbar gestiegen und haben sich zuletzt auf höherem
Niveau eingependelt.
- Es kann im Saldo weiterhin Gas eingespeichert
werden. Die aktuellen Füllstände der Speicher in Deutschland liegen bei
57,57 %. Sie sind mittlerweile z.T. deutlich höher als im Jahr 2015, 2017,
2018 und 2021. Der Füllstand des Speichers Rehden beträgt 11,87 %.
- Die Bundesnetzagentur unterstützt ausdrücklich
die Aufforderung, so viel Gas wie möglich einzusparen.
Der
Lagebericht
geht in seinen Grafiken und textlichen Ausführungen noch detaillierter auf die
aktuelle Lage ein und berichtet u.a. über die Füllstände der Gasspeicher.