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vbw-Energiewendemonitoring: weiterhin hoher Handlungsbedarf

Am 25. Februar 2025 stellte die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) ihr 13. Monitoring zur Energiewende vor, das den Fortschritt in Deutschland und Bayern für das Jahr 2023 analysiert. Die Ergebnisse sind alarmierend: In nahezu allen Bereichen werden die gesetzten Ziele verfehlt.

Die Strompreise bleiben auf hohem Niveau und belasten die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie erheblich. Besonders die energieintensiven Branchen benötigen dringend Entlastungsmaßnahmen. Der Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere der Windkraft, hinkt sowohl in Bayern als auch bundesweit den Zielvorgaben hinterher. Um die angestrebten Ausbauziele bis 2030 zu erreichen, müsste die bis Ende 2024 installierte Leistung mehr als verdoppelt werden. Positiv zu vermerken ist, dass der Photovoltaik-Ausbau nahe an den ambitionierten jährlichen Zubauzielen liegt. Auch der Netzausbau lag im September 2024 noch um mehr als 2.200 km hinter den Planungen zurück. Positiv ist herauszustellen, dass die Beschleunigung der Planungsprozesse 2023 und 2024 jeweils zu einer Verdoppelung der genehmigten Streckenkilometer geführt hat.

Die vbw fordert die neue Bundesregierung auf, die Energiekosten drastisch zu senken, um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Neben der Einführung eines Brückenstrompreises für die energieintensive Industrie fordert vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt eine dauerhafte Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestniveau für die gesamte Wirtschaft. Zudem ist der Ausbau von Backup-Kapazitäten durch Gaskraftwerke notwendig, um die Versorgungssicherheit bis 2030 zu gewährleisten. Die Energiewende kann nur gelingen, wenn die politischen Entscheidungsträger die erforderlichen Rahmenbedingungen für die Industrie schaffen, resümiert die vbw.

(Bild, von links: Daniel Wetzel (Die Welt), Sven Kreidelmeyer (Prognos), Dr. Altmut Kirchner (Prognos), Bertram Brossardt (vbw)

vbw-Energiewendemonitoring: weiterhin hoher Handlungsbedarf
 Markus Erlewein
Markus Erlewein
Leiter Umwelt, Energie & Arbeitswirtschaft • Dipl.-Ing. • Dipl.-Wirtsch.-Ing

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