BayPapier aktuell

Jahrestagung Verband Bayerischer Papierfabriken voller Erfolg

Die ausgezeichnete Resonanz der Jahrestagung am 6. Mai im Hotel Bayerischer Hof in München zeigte, dass die Zeit wieder reif ist für den persönlichen Austausch der Papierindustrie mit den Partnern aus Verbänden, Politik und Behörden. Der Vorsitzende Jürgen Schaller begrüßte alle Teilnehmer auf das herzlichste und konnte mit der MAD Recycling GmbH aus München gleich ein neues Mitglied willkommen heißen.

Im internen Bereich der Tagung informierte Andre Müller vom Verband DIE PAPIERINDUSTRIE e.V. die vertretene Papierindustrie über die Fortschritte der Gespräche für ein neues tarifliches Entgeltsystem. Markus Erlewein vom Verband Bayerischer Papierfabriken e.V. (VBP) ergänzte die Ausführungen mit Blick auf die notwendige Umsetzung durch regionale Tarifverträge, die der VBP mit der IGBCE Landesbezirk Bayern abzuschließen hat. Mit der Vorstellung der neuen Public-Affairs-Strategie unseres Bundesverbandes DIE PAPIERINDUSTRIE e.V. durch Alexander von Reibnitz gelang ein ausgezeichneter Übergang zu den wirtschaftspolitischen Herausforderungen der Branche, die im öffentlichen Teil der Veranstaltung ausführlich besprochen wurden.

Dort stellte der Verbandsvorsitzende Jürgen Schaller die herausragende Bedeutung der Branche für die Grundversorgung der Bevölkerung heraus und warnte vor einem Energieembargo. „Wir benötigen in dem äußerst herausfordernden Zusammentreffen von Energiewende und sicherheitspolitischer Zeitenwende klare Rahmenbedingungen, um unseren Versorgungsauftrag erfüllen zu können. Denn ohne uns, ohne Papier, Karton und Pappe, kommt nicht eine Schraube von A nach B, wird kein Chip in eine Steuerung eingesetzt, erreicht kein Paket sein Ziel.“

In der anschließenden Podiumsdiskussion diskutierte die Runde über mögliche Schritte, das Risiko mangelnder Energieversorgung angesichts des Ukraine-Krieges zu begrenzen. Verbandsvorsitzender Schaller betonte, dass der Weg an einer Dekarbonisierung der Industrie nicht vorbei führe. Solange grundlastfähige Alternativen aus regenerativen Quellen nicht zur Verfügung stünden, sei die energieintensive Industrie aber weiterhin auf eine sichere Energieversorgung zu international wettbewerbsfähigen Preisen vorrangig auf Basis von Gas angewiesen. Rainer Häring, Director Energy Western Europe bei der UPM GmbH ergänzte, dass die Betroffenheit der Papierindustrie von explodierenden Energiepreisen im Vergleich zur Automobilindustrie etwa beim Faktor 5 liege. Die Papierindustrie benötige daher einen Industriestrompreis, wie er etwa in Frankreich üblich sei. Frau Dr. Sabine Jarothe, Amtschefin des bayerischen Wirtschaftsministeriums, sagte der Papierindustrie insoweit die Unterstützung der Staatsregierung zu. Diese bestätigte auch, dass sich die Staatsregierung für eine Verlängerung der Laufzeit am Netz befindlicher Atomkraftwerke einsetze. Das müsse aber der Bund entscheiden. Dr. Alexander Fenzl von der E.ON Business Solutions GmbH bekräftigte, dass eine Verlängerung der Betriebszeit von Isar 2 organisatorisch und wirtschaftlich darstellbar sei. Thomas Dederichs vom Hochspannungsnetzbetreiber Amprion GmbH berichtete, dass Genehmigungsverfahren von Windkraftanlagen etwa 5 Jahren dauerten, der wenn auch beschleunigte Zubau werde somit den akuten Versorgungsengpass nicht abmildern können. Die Runde war sich einig, dass Einspruchsmöglichkeiten gegen Infrastrukturmaßnahmen insbesondere im Energiebereich jetzt drastisch verkürzt werden müssten. Sehr hohe Energiekosten und eine galoppierende Inflation belasten sowohl die Wirtschaft als auch die Bürger hart. Lässt sich Präsident Putin von den Sanktionen beeinflussen? Justus Kruse, Oberstleutnant der Reserve und Generalstabsoffizier, ließ an der Wirksamkeit dieses Mittels keinen Zweifel aufkommen. Damit schloss Moderator Dr. Thorsten Arl vom Verband Bayerischer Papierfabriken die Podiumsdiskussion. Jürgen Schaller bedankte sich im Namen von Vorstand und Geschäftsführung bei allen Teilnehmern für ihre Bereitschaft, gemeinsam Lösungen für die Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zu erzielen.

Jahrestagung Verband Bayerischer Papierfabriken voller Erfolg
Dr. Thorsten Arl
Dr. Thorsten Arl
Hauptgeschäftsführer • Syndikusrechtsanwalt

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