BayPapier aktuell

Der Bayerische Wasserstoffpfad – Was braucht Bayerns Industrie?

Die aktuellen Herausforderungen in der Energieversorgung verdeutlichen die Notwendigkeit, die Transformation unserer Industrie mit Nachdruck voranzutreiben. Eine zentrale Rolle nimmt dabei nach Einschätzung der Bayerischen Staatsregierung Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ein. Um einen Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft politisch gezielt unterstützen zu können und um potentiellen Lieferanten den benötigten Planungshorizont für Investitionen zu geben, ist es aus Sicht der Staatsregierung notwendig, die Bedarfe der Industrie zu kennen. Wirtschaftsminister Aiwanger (Freie Wähler) hat daher die Papierindustrie sowie weitere bedeutende Wirtschaftszweige in Bayern für den 21. September zu einem Round Table eingeladen.

An dem runden Tisch wird für die bayerische Papierindustrie Herr Jürgen Schaller teilnehmen, Vorstandsvorsitzender Verband Bayerischer Papierfabriken e.V. (VBP) und geschäftsführender Gesellschafter des Hülsenpapierherstellers Carl Macher GmbH & Co.KG aus Brunnenthal bei Hof. Nach ersten, vorsichtigen Berechnungen könnte der künftige Wasserstoffbedarf der Papierindustrie zwischen etwa 20 % und 40 % des derzeitigen Erdgasbedarfs liegen. Wasserstoff wird in der Papierindustrie im Wesentlichen an zwei Stellen eine signifikante Rolle spielen:

  1. H2-KWK (Spitzenlast): Die Papierindustrie ist prädestiniert dafür, H2-ready-Gaskraftwerke in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) einzusetzen. Diese Anlagen werden zukünftig zum Ausgleich in der Dunkelflaute benötigt.
  2. In der Papierindustrie sind teilweise direkte Befeuerungsprozesse notwendig. Dort wird Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen, insbesondere dort, wo eine Elektrifizierung nicht oder nur schwer möglich ist.

Gemessen an den Ausbauplänen des Freistaates wird schon heute ersichtlich, dass die Wasserstoff-Erzeugungskapazitäten im Freistaat bei weitem nicht ausreichen werden, um die Bedarfe zu decken. Ungeklärt ist vor allem die Fragen, wo der grüne Strom herkommen soll, der für die Hydrolyse notwendig sein wird. Es ist insoweit absehbar, dass in großem Stil (inter)nationale Importe diese Lücke werden schließen müssen. Dies setzt eine enorme Anstrengung beim Ausbau einer Wasserstoffpipelineinfrastruktur voraus.

Der Bayerische Wasserstoffpfad – Was braucht Bayerns Industrie?
Dr. Thorsten Arl
Dr. Thorsten Arl
Hauptgeschäftsführer • Syndikusrechtsanwalt

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